- Bacchae
BACCHAE, arum, Gr. Βάκχαι, ων, waren ein Haufen schwärmender Weiber, welche den Bacchus auf seinem Zuge in Indien begleiteten, und hernachmals dessen Priesterinnen abgaben. Struvius Synt. A. R. c. 12. p. 633. Sie hießen sonst auch Mænades, Thyades, Mimallonides, Lenæ, Bassarides u.s.f. Dempster. ad Rosin. lib. II. c. 2. & Alex. ab Alex. lib. VI. c. 19. trugen hiernächst auf den Köpfen Kränze von Weinreben, hatten über die linke Schulter hinab eine Hirsch- oder Rehhaut hängen, und auf der Achsel einen glatten Spieß liegen, Euripid. in Bachis, v. 708, 710. Ovid. Metam. VI. v. 592. der insgemein auch mit Weinreben umwunden war, und sonst eigentlich ein Thyrsus genannt wurde. Cnipping. ad Ovid. l. c. Sie führeten ferner Löwen und andere wilde Thiere mit den bloßen Händen mit sich herum, welche sie zum Theile endlich auch roh und ungekocht fraßen. In ihre Haare hatten sie Schlangen mit eingeflochten, und wenn sie durstete, schlugen sie mit ihren Stäben die Erde, oder Felsen, so floß denn so viel Milch, Honig oder Wein heraus, als sie verlangeten. Tzetz. ad Lycophr. v. 143. Indessen als Bacchus mit ihnen aus Indien zurück nach Böotien kam, ließ sie Lykurgus insgesammt auffangen; jedoch kamen sie bald wieder los, als Bacchus ihn rasend machte, Apollod. lib. III. c. 5. §. 1. worauf denn ihr Unwesen dergestalt überhand nahm, daß bey den erfolgten Orgien, oder Bacchusfeste, die Weiber insgesammt nicht anders, als rasend, schwärmeten und tobeten, Ovid. l. c. Virgil. Aen. IV. v. 301. wie es hernach nicht viel besser auch bey den Römern, an ihren Bacchanalien, hergieng. Livius lib. XXXIX. c. 13.
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