- Hippolyta [1]
HIPPOLŶTA, æ, (⇒ Tab. XII.) des Mars und der Otrera Tochter, Königinn der Amazonen. Sie führete zum Zeichen ihrer Hoheit das Wehrgehenk des Mars, welches Eurystheus darum dem Herkules zu holen befahl, weil seine Tochter Admeta ein großes Verlangen darnach hatte. Es gieng auch selbiger mit einem Schiffe voller Freywilligen nach selbigem aus; und, als er in dem Haven zu Themiscyra anlangete, und die Hippolyte die Ursache seiner Ankunft vernahm, so versprach sie ihm besagten Gürtel freywillig zu geben. Allein, Juno nahm die Gestalt eine der Amazonen an, und lief zu den übrigen ihres Geschlechtes, denen sie sagte, es wäre ein Fremder gekommen, der die Königinn entführete. Um nun dieser zu helfen, rannten sie zu Pferde in vollem Haufen nach des Herkules Schiffe zu; und, weil dieser auch meynete, es wäre eine Verrätherey der Hippolyta darhinter, so machte er diese nieder, nahm das Wehrgehenk, und nachdem er die übrigen Amazonen auch in die Flucht geschlagen, fuhr er mit dem eroberten Wehrgehenke davon. Apollod. lib. II. c. 5. §. 9. Andere wollen, es habe ihm Hippolyta das Wehrgehenk schlechterdings abgeschlagen, worauf es denn so gleich zum Gefechte gekommen, in welchem die tapfersten Amazonen von dem Herkules, die andern aber von seinen Leuten erleget worden. Sie machen darbey die Menalippe zur Königinn derselben, die sich aus ihrer Gefangenschaft, durch Uebergebung des Wehrgehenkes, wieder befreyet, wogegen Herkules die Antiope behalten, und sie dem Theseus geshenkt. Diod. Sic. l. IV. c. 16. p. 156. Sieh Antiope. So wollen auch einige, daß Hippolyte selbst dem Theseus gelassen worden, mit der erauch den Hippolytus gezeuget habe. Plutarch. Parall. min. n. 34. p. 314. T. II. Opp. Als hernach die übrigen Amazonen ihren Raub an den Atheniensern rächen wollten, und daher diese mit Kriege überzogen, so half sie dem Theseus selbst wider dieselben fechten, wurde aber darüber von der Malpadia mit einem Wurfspieße erleget Plutarch. in Thes. c. 31. Sieh Amazones.
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