- Ixion
IXION, ŏnis, Gr. Ἰξίων, ονος, (⇒ Tab. XIV.) Antions und der Perimele Sohn. Diod. Sic. l. IV. c. 71. p. 189. Andere nennen seinen Vater Aeton. Pherecydes ap. Schol. Apollon. III. v. 62. Nach den dritten hat ihn Mars mit der Piside gezenget. Ap. Nat. Com. l. VI. c. 16. Nach den vierten heißt sein Vater Phlegyas, Serv. ad Virg. Aen. VI v. 618. Schol. Hom. Il. Α. v. 268. und nach den fünften Leonteus. Hygin. Fab. 62. Cf. Mezir. sur les ep. d'Ovide T. I. p. 152. Er bekam, gegen große Versprechungen, des Ejonei oder Hesionei Tochter, Dia, zur Gemahlinn, und zeugete mit ihr den Pirithous. Als aber sein Schwiegervater die versprochenen Brautgeschenke von ihm verlangete, so stürzete er ihn in eine verdeckte Grube mit glühenden Kohlen. Dieses allzugroben Verbrechens halber wollte ihn niemand aussöhnen, doch that es endlich Jupiter selbst. Allein, da Ixion dafür nun der Juno Liebe pflegen wollte, so gab Jupiter einer Wolke die Gestalt seiner Gemahlinn. Weil er nun in der Meynung, daß sie die wahrhaftige Juno sey, seine Händel mit ihr hatte, und die Centauren erzeugete, so stürzete ihn Jupiter in die Hölle, und band ihn daselbst auf ein Rad, welches ohne Aufhören mit ihm herum lief. Diod. Sic. l. c. cf. Schol. Apollon. l. c. Es soll um und um noch voller Schlangen gewesen seyn; und er deswegen seyn darauf geleget worden, weil er sich seiner Bosheit mit der Juno hin und wieder gerühmet. Serv. ad Virg. Aen. VI. 601. So soll er auch mit der Wolke nur den Hyperphialus erzeuget haben und von diesem erst die Centauren herkommen. Nat. Com. l. c. Sieh Hyperphialus. Nach einigen wurde er über der an seinem Schwiegervater begangenen That rasend. Weil er nun dieselbe sehr bereuete, so hatte Jupiter Mitleiden mit ihm, nahm ihn zu sich in den Himmel, und machte ihn daselbst zu seinem Secretäre. Schol. Apollon. & Nat. Com. ll. cc. Nach andern gab Juno selbst, auf Jupiters Befehl, der Wolke ihre Gestalt: die ihm zuer kannte Strafe aber vollstreckete Mercurius. Hygin. l. c. Er suchte der Juno, nach einigen, Gewalt anzuthun, weil er sich im Nektar besoffen hatte, Lucian. ap. Muncker. ad Hygin. l. c. nach andern aber, in der zugestoßenen Raserey. Schol. Pind. ap. eumd. l. c. So soll er auch die Centauren nicht sowohl mit besagter Wolke, als den Pferden, die er hütete, gezeuget haben. Pind. ap. Serv. ad Aen. VIII. v. 293. Er war übrigens ein Konig in Thessalien, die von ihm erzeugeten Centauren aber junge Leute, welche sich, auf sein Geheiß, auf die Pferde setzeten, und seine rasendgewordenen Ochsen aufsuchten. Palæph. de Incred. c. 1. Die übrige Fabel soll weiter nichts sagen wollen, als daß er gegen den Herrn, der ihn aufgenommen und auszusöhnen gesuchet, undankbar gewesen und dessen Gemahlinn zu verführen getrachtet, an deren Stelle man denn eine Sklavinn untergeschoben. Weil er sich in der Folge nun gleichwohl seiner Verwegenheit gerühmet, so habe ihn dieser Herr von seinem Hofe weggejaget; da er denn ein betrübtes und unglückseliges Leben geführet. Ban. Erl. der Götterl. IV B. 461 S. Er wird übrigens theils auf Leute gedeutet, die nach nichtiger Ehre streben, Plutarch. ap. Nat. Com. l. c. theils auf Undankbare, Nat. Com. l. c. theils auf Großsprecher und die großer Herren Ehebette zu nahe treten, und daher auch ihre Strafen zu gewarten haben. Omeis Mythol in Ixion, p. 141. Jedoch kann er auch allerdings einer gewesen seyn, der nach dem Königreiche getrachtet, welches die Juno ist, sich daher eine Anzahl Reiter angeschafft, welches die Centauren sind, solche eine Zeitlang erhalten, welches sein Aufenthalt im Himmel ist, allein wieder vertrieben, und in einen schlechten Zustand gesetzet worden, welches die Hölle ist, woselbst er auf einem Rade liegt, weil sich sein Zustand wie ein Rad zu unterst zu oberst gekehret. Fulgent. Mythol. l. II. c. 17. Man setzet die Zeit seines Lebens sechzig Jahre vor dem trojanischen Kriege und also 1240 I. v. Chr. Geb. Euseb. Can. Chron. n. 772.
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