Milétvs

MILÉTVS, i, Gr. Μίλητος, ου, (⇒ Tab. XIV.) des Apollo und der Area, einer Tochter des Kleochus, Sohn, war von einer sonderbaren Schönheit, und wurde daher von allen Söhnen des Asterions in Kreta geliebet. Weil er aber das meiste wiederum auf den Sarpedon hielt, so kam es darüber zum Raufen, worauf Sarpedon das Land räumen mußte. Es kam also Miletus nach Karien, und, da er sich daselbst nieder gelassen, so erbauete er die nachmals so berühmte Stadt Miletus. Apollod. l. III. c. 1. §. 2. Nach andern floh er vor dem Minos, der Europa Sohne, mit einigen Kretern. Pausan. Achaic. c. 2. p. 399. Einige machen ihn zu einem Sohne des Apollo und der Akakallis, einer Tochter des Minos, Königes in Kreta, den aber diese seine Mutter aus Furcht vor ihrem Vater weggesetzet, Apollo hingegen durch die Wölfe bewahren, und mit ihrer Milch unterhalten lassen, bis ihn einige Kühhirten gefunden und vollends auferzogen. Als ihn aber hernach Minos selbst ungebührlich lieben wollte, so machte er sich, auf Sarpedons Rath, nach Karien, erbauete Miletus, heurathete die Eidothea, des Eurytus, dasigen Königs Tochter, und zeugete mit ihr den Kaunus und die Byblis. Nicand. ap. Ant. Liberal. c. 30. Noch andere machen ihn zu des Apollo und der Deione Sohn, welcher bey zunehmendem Alter des Minos sich dessen Königreichs zu bemächtigen gesucht, vom Jupiter aber davon abgeschreckt wor den, und sich darauf nach Asien begeben habe, woselbst er dann mit der Cyanee, einer Nymphe, den besagten Kaunus und die Byblis gezeuget. Ovid. Met. IX. v. 442. & ad eum Farnab. it. Heins. ad eumd. l. c. v. 451.