Nessvs [1]

Nessvs [1]

NESSVS, i, ( Tab. XIV.) Ixions und der Nubes Sohn, einer der Centauren. Hygin. Fab. 34. Er befand sich mit auf des Pirithous Hochzeit, rettete sich aber damals mit der Flucht, als es über seines gleichen ziemlich strenge her gieng: Ovid. Met. XII. v. 308. Allein, als er sich hernachmals gebrauchen ließ, die Leute über den Fluß Evenus zu bringen, so verliebte er sich in des Herkules Gemahlinn, Deianira, als er solche mit ihm hinüber tragen sollte. So bald er sie nun von einander entfernet hatte, und der starke Strom zwischen beyden war, so wollte er Deianiren zu seinem Willen zwingen, wurde aber, auf deren Geschrey, von dem Herkules durch einen Pfeil getroffen, der ihm zu dem Rücken hinein und zur Brust wieder heraus gieng. Als Nessus dessen Tödtlichkeit vermerkete, so beredete er noch die Deianira, sein Blut mit dem, was sonst von ihm gieng, zu verwahren, weil solches ein kräftiges Mittel seyn würde, ihres Mannes Liebe zu erhalten; welches aber nachher des Herkules Tod beförderte. Id. Met. IX. v. 123. it. Apollod. l. II. c. 7. §. 5. Diod. Sic. l. IV. c. 36. p. 168. & Tzetz. ad Lycophr. v. 49. Sieh Deianira. Nach einigen hatte ihn Venus diesen rachgierigen Streich gelehret, weil sie sich an dem Herkules dafür rächen wollen, daß solcher auch ihren Liebling, den Adonis, liebete. Ptol. Hephæst. l. II. d. 309. Wie andere wissen wollen, daß ihn Herkules gerade durchs Herz geschossen; Apollod. l. c. so wollen wieder andere, daß er etwas Wolle in sein Blut getunket und aus derselben der Deianira dem Herkules ein Unterkleid habe machen heißen. Schol. Horat. ap. Munck. ad Hygin. l. c. Andere erzählen, er habe Oel, seinen Samen und sein Blut unter einander gemischet, und solches der Deianira als ein Liebesmittel gegeben. Euseb. ap. eumd. l. c. Daher wollen denn einige, er sey, ehe er noch gefallen, bis in die Gegend der ozolischen Lokrier geflohen. Als er aber daselbst gestorben und unbegraben liegen geblieben, so habe er die ganze Luft mit seinem Gestanke angestecket, wovon denn besagte Lokrier eben ihren Namen der ozolischen oder stinkenden bekommen. Pausan. Phoc. c. 38. p. 685.


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