- Astraea
ASTRAEA, æ, Gr. Ἀστραῖα, ας, (⇒ Tab. X.) Jupiters und der Themis, oder auch des Asträus und der Hemera, Schol. Arati ap. Gyr. Synt. I. p. 29. oder, nach den dritten, des Asträus und der Aurora Tochter, befand sich in dem goldenen Weltalter mit auf der Erde, und unterhielt die Menschen in Recht und Billigkeit, daher auch weder einiger Krieg war, noch sonst dergleichen etwas vorgieng. Als aber die erstern verstarben und die Nachkommen derselben immer schlimmer und schlimmer wurden, so verließ sie die Erde endlich, und flog wieder gen Himmel, da sie denn ihre Stelle im Thierkreise nahm, und bis jtzo noch die Jungfrau in demselben ist. Hygin. Astron. Poet. l. II. c. 25. & Eratosth. Cataster. 9. Sie wird sonst auch Erigone, Iustitia u.s.f. genennet, die daher nachzusehen sind. Indessen bedeutet sie, daß die Gerechtigkeit bey vielen Menschen verschwunden sey. Sie ist aber eine Jungfer; daher diejenigen, welche Vorsteher der Gerechtigkeit seyn wollen, sich redlich und unbefleckt verhalten, und nicht mit Geschenken bestechen, oder sonst zu solcher Asträa Verunehrung sollen bringen lassen. Omeis Mythol. in Astræa. Daß sie aber auch selbst ihre Aeltern verlassen haben soll, als diese sich wider die Götter mit aufgeleget, bemerket, daß ein gerechter Mann sich weder Vater noch Mutter von der Gerechtigkeit abbringen lasse; und daß sie von dem Astraus und der Aurora soll gezeuget worden seyn, bedeutet, daß die Gerechtigkeit ihren Ursprung selbst von Gottes Gnade und einem reinen Gemüthe habe; und daß sie im Thierkreise steht, wo die Sonne Tag und Nacht gleich machet, zeiget an, daß die Gerechtigkeit zuförderst einem jeden das Seinige zutheile. Ricciardus ap. Masen. Spec. Ver. occ. c. XXIV. n. 36.
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