- Lyncévs
LYNCÉVS, ei, Gr. Λυγκεὺς, έως, (⇒ Tab. XVIII.) des Aegyptus und der Argyphia, der rechten Gemahlinn solches Königs, Sohn, kam unter seinen übrigen Brüdern mit nach Argos, und erhielt von dem Danaus, des Aegyptus Bruder, dessen älteste Prinzessinn, die Hypermnestra, zur Braut. Weil er aber dieselbe die erste Hochzeitnacht unberühret ließ, so gefiel es ihr so wohl, daß sie ihm nicht das Leben nahm, wie es alle ihre übrigen Schwestern mit ihren zugefallenen Bräutigamen nach ihres Vaters Befehle thaten. Sie machte auch, daß er dem Danaus nicht in die Hände kam, der sie ihm endlich zur Gemahlinn ließ. Apollod. l. II. c. 1. §. 5. Er folgete demselben nachher auch im Reiche, und zeugete mit ihr den Abas. Id. ib. c. 2. §. 1. Als er von Argos floh, so begab er sich nach Lyrcea, woselbst er der Hypermnestra, genommener Abrede nach, mit einer Fackel die Losung gab, daß er in Sicherheit wäre, wie sie denn auch ihres Ortes zu Larissa gethan, als sie sich außer der Gefahr befunden. Zum Andenken dieser Begebenheit feyerten die Argiver hernach jährlich ein besonders Fest, welches sie das Fackelfest nannten. Es soll auch besagter Ort Lyrcea von solchem Lynceus erst selbst Lyncea geheißen, hernach aber von des Abas Sohne, dem Lyrcus, erst den Namen Lyrcea bekommen haben. Pausan. Cor. c. 25. p. 130. Einige wollen, er habe den Danaus, nach seiner erlittenen Beleidigung, ergriffen und hingerichtet. Serv. ad Virg Aen. X. v. 497. Andere widersprechen es, leugnen aber doch nicht, daß er für die angenehme Post, von dessen Tode, dem Ueberbringer derselben, dem Abas, einen Schild selbst aus der Juno Tempel verehrete, den ehemals Danaus auch geführet hatte. Hygin. Fab. 273. Sonst nennen ihn einige Linus: weit mehrere aber geben ihm doch den Namen Lynceus. Heins. ad Ovid. Epist. Hypermn. v. 123. Er wird hiernächst für den eilften argivischen König angegeben, der von 3289 bis 3320 und also ein und vierzig Jahr regieret habe. Petav. Rat. Temp. P. II. l. II. c. 5. Man vermenget ihn oft mit dem folgenden. Burman. Catal. Argon.
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