Navplivs [1]

Navplivs [1]

NAVPLIVS, i, des Klytonans Sohn, welchen man mit unter die Argonauten zu rechnen scheint; Apollon. I. 134. da doch die meisten Neptuns und der Amymone Sohn dafür angeben. Orph. Argon. 200. Hygin. Fab. 14. p. 45. Er soll es seyn, welcher nach einigen die Klymene, nach andern die Philyra, und nach den dritten die Hesione geheurathet, mit welcher er den Palamedes, Oaces und Nausimedon gezeuget. Apollod. l. II. c. 1. §. ult. Cf. Burm. Catal. Argon. h. v. Die Klymene bekam er von ihrem Vater, dem Kreteus, sie in ein fremdes Land hinweg zu führen: er hatte aber in so fern mit ihr Mitleiden, daß er sie selbst zur Gemahlinn behielt. Apollod. l. III. c. 2. §. 2. Als sein Sohn Palamedes vor Troja, durch des Ulysses List, hingerichtet worden, und er bey seiner Dahinkunft keine Genugthuung dafür bekommen konnte, so machte er nicht nur, daß die Gemahlinnen der meisten griechischen Heerführer Ehebrecherinnen wurden, Tzetz. ad Lycophr. v. 386. sondern suchete ihnen auch sonst allerhand Schaden zu thun. So steckete er bey ihrer Zurückfahrt, da er sah, daß sie des Nachts bey entstandenem Sturme in großer Gefahr waren, auf dem caphareischen Vorgebirge brennende Fackeln auf; da denn die Griechen meyneten, daß es ihnen zur Nachricht geschähe, wo sie zufahren sollten, und ihre Schiffe also nach denselben hinrichteten. Weil aber in dasiger Gegend eben die gefährlichsten und schärfesten Klippen waren, so giengen sie meist zu Grunde, und, was nicht ersoff, machte Nauplius, so bald es erreichet werden konnte, seinen Sohn zu rächen, vollends nieder. Hygin. Fab. 116. Man will ihn noch auf einer buthrotischen Münze abgebildet finden, wo ein nackter Mann auf einem Berge steht, und sich mit der linken Hand auf eine Säule stützet, in der rechten aber eine brennende Fackel in der Höhe hält. Begerispicileg. p. 26. Er soll auch durch eine falsche Nachricht von des Ulysses Tode verursachet haben, daß sich dessen Mutter Antiklia erhängt. Eustath. ad Hom. Od. Λ. 84. Ferner soll er aus eben der Rachsucht die Penelope ins Meer gestürzet haben, woraus sie noch durch einige Vögel gerettet worden. Id. ib. A. 328. Man unterscheidet ihn noch von dem vorigen, daß er der Euböer, und jener der Argiver heißt. Burman. l. c. Vermuthlich ist des Sophokles Tragödie von ihm gewesen, welche verloren gegangen. Fabric. Biblioth. Græc. l. II. c. 17. §. 3.


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  • Navplivs — NAVPLIVS, i, Gr. Ναύπλιος, ου, (⇒ Tab. XI.) Neptuns und der Amymone Sohn. Hygin. Fab. 169. & Orph. Argon. v. 200. Man muß ihn nicht mit einem jüngern aus seinen Nachkommen vermengen, wie doch von vielen alten und neuern guten Schriftstellern… …   Gründliches mythologisches Lexikon

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